Johannes-Kepler-Gymnasium | Stuttgart-Bad Cannstatt

Unterricht

Literatur und Theater

Der Wahlkurs Literatur und Theater

Den Wahlkurs Literatur und Theater können SchülerInnen am Johannes-Kepler-Gymnasium seit dem Schuljahr 2007/2008 in der Kursstufe belegen. Er geht über zwei Jahre und kann mit einer Abiturprüfung abgeschlossen werden.

Im ersten Jahr des Kurses geht es um die Grundlagen der Theaterarbeit, das Kennenlernen von theaterästhetischen Mitteln und darum, sich selbst und die eigene Wirkung auszuprobieren. Die Teilnehmenden entwicklen erste eigene Szenen ausgehend von unterschiedlichen Impulsen. Den Höhepunkt bildet ein Inszenierungsprojekt, bei dem die Bereiche Dramaturgie, Regie und Schauspiel trainiert werden und das der Kurs in Projektarbeit selbst vorbereitet und durchführt. Im zweiten Kursjahr kommt zur Praxis die geschichtliche und theoretische Reflexion hinzu. Vom antiken bis zum postdramatischen Theater werden alle möglichen Spielformen erprobt und verglichen. Auch Extraprojekte sind fest eingeplant wie etwa Theater im öffentlichen Raum. Vielleicht sind Ihnen die Spieler des Kurses schon einmal in der Cannstatter Innenstadt begegnet? Besonders wichtig ist uns auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern wie etwa SchauspielerInnen, TheaterpädagogInnen, SprachkünstlerInnen sowie den lokalen Schauspielhäusern. 

Der aktuelle Kurs der J2 wird von Miriam Kaltschmidt und Julia Hezel geleitet, der Kurs der J1 von Julia Hezel. 

 

Was kann uns die Beschäftigung mit Theater heute bringen?

"Das ganze Leben ist eine Bühne. Und wir sind nur Schauspieler."

Diese Worte aus Shakespeares „Hamlet“ treffen den Nagel auf den Kopf. Sobald wir mit anderen Menschen zusammen sind, steuern wir unser Handeln mehr oder weniger bewusst. Wir nehmen Rücksicht darauf, was unser Gegenüber von uns erwartet. Wir erfüllen Erwartungen, die an unser Verhalten gestellt werden. Manchmal enttäuschen wir diese Erwartungen. Das Verhalten der anderen interpretieren wir und richten unser Verhalten danach aus. Wir inter-agieren.

Selbst auf einer „richtigen“ Bühne zu stehen, ist dafür eine gute Übung. Unsere SchülerInnen lernen beim Theaterspielen vieles: Sie üben sich in genauer Wahrnehmung des eigenen Körpers und in der genauen Beobachtung einer Situation. Sie agieren bewusst mit Körper und Stimme, aber auch durch ihre Position im Raum, ihre Bewegung, Kostüm oder Requisit. Sie interagieren, indem sie auf Spielangebote ihrer Mitspieler reagieren. Sie verbessern ihre Sprachkompetenz und ihre Sozialkompetenz. Durch die Auswahl entsprechender Stücke setzen sie sich mit aktuellen Themen und altersangemessenen Texten vertieft auseinander. Nicht zuletzt stärkt Theaterspielen das Selbstbewusstsein von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im wahrsten Sinne des Wortes: Selbst-Bewusstsein. Angesichts des medialen Überangebots ist das Theater einer der wenigen Räume, in denen wir selbstwirksam werden können und gemeinsam mit anderen große Herausforderungen bestreiten können. 


Theaterprojekte der vergangenen Jahre