Johannes-Kepler-Gymnasium | Stuttgart-Bad Cannstatt

Schulprofil

Geschichte des JKG

Traditionsgymnasium mit Herz!

Das JKG ist 1891 aus der Cannstatter Lateinschule (im 15. Jhd. gegründet) hervorgegangen. Im Sommer 2012 konnte ein Dreifach-Jubiläum gefeiert werden: 525 Jahre zuvor war die Lateinschule gegründet worden - 1912 (100 Jahre zuvor) war das bis heute sehr geliebte und inzwischen komplett sanierte und unter Denkmalschutz stehende Schulhaus gebaut worden. Der Entwurf stammt von Ludwig Eisenlohr, einem Schüler von Paul Bonatz. Seit 75 Jahren trug die Schule den Namen 'Johannes-Kepler-Gymnasium'. Im Jahre 2016 war ein weiteres Jubiläum fällig, das im Rahmen des Keplerabends begangen wurde: die 125 Jahre vorher erfolgte Erhebung der Lateinschule zum Gymnasium.
Berühmte Persönlichkeiten wie zum Beispiel die Nobelpreisträger Hermann Hesse (Literatur) und Gerhard Ertl (Chemie) haben das JKG besucht. Weitere Namen finden Sie an der Frontseite des JKG auf einer Ehrentafel (rechtes Bild), die vom Verein der Freunde des JKG gestiftet und vom Verein 'Pro Alt-Cannstatt' gestaltet wurde. 
Den Namen Johannes Kepler erhielt die Schule im Jahre 1937. Die Namensgebung konnte in einem totalitären Staat nicht problemlos erfolgen. Die Schule wurde aufgefordert, der Schule einen Namen zu geben, der an eine Persönlichkeit ältester oder neuerer Zeit erinnerte, wobei natürlich Namen des Dritten Reiches erwünscht waren. Den rettenden Einfall hatte der ehemalige Mathematiklehrer Prof. Dr. Max Caspar, der wegen seiner Forschungen über Johannes Kepler weithin bekannt war. Der Vorschlag "Johannes-Kepler-Gymnasium" fand breite Zustimmung. 
Seit mehr als 130 Jahren erwerben Schülerinnen und Schüler am JKG das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife - für uns alle Grund und Verpflichtung, den Unterrichtstoff vielfältig, mit neuen Lernmethoden und unter Einbezug der neuen Medien abwechslungsreich und spannend zu vermitteln. Festhalten an bewährten Elementen von Erziehung und Bildung sowie Offenheit für neue Entwicklungen in Kultur und Wissenschaft sind wesentlich. Fundiertes Wissen, Teamfähigkeit, überzeugendes Auftreten und soziales Engagement werden am JKG großgeschrieben. 
Mit dem Bau der neuen Keplerhalle wurde im Sommer 2001 begonnen. Seit dem 20.11.2002 wird die neue Turnhalle für den Sportunterricht genutzt.

 

 

 

Schulgebäude

Turnhalle

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"Im Kleinen das Große entdecken"

Das Figurenprogramm am Johannes-Kepler-Gymnasium als Spiegel der Bildungsdiskussion im Kaiserreich

Über das Gebäude des Johannes-Kepler-Gymnasiums (JKG) von Ludwig Eisenlohr ist viel geschrieben worden. Deutlich seltener sind Beiträge zu den Figuren, die die Fassade des Hauptgebäudes Richtung Daimlerstraße zieren. Ein Blick darauf ist jedoch sehr lohnend, da sie ein weithin sichtbares Zeugnis für die Diskussion um die Bildungsinhalte sind, die an einem Gymnasium kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges vermittelt werden sollten. Offenbar wurde schon immer darüber gestritten, was man unter einer notwendigen und richtigen Bildung versteht und was in der Folge an einem Gymnasium gelehrt und gelernt werden sollte. Ein Rückblick in die Zeit des Kaiserreichs geschieht also nicht um seiner selbst willen, sondern mag auch zur Anregung für heutige Diskussionen dienen.

Eine ausführliche Abhandlung über die Bildungsdebatten im Kaiserreich und wie sich diese in der Architektur und im Figurenprogramm unseres Schulgebäudes niedergeschlagen haben, findet sich hier: Das Figurenprogramm des JKG

Christian Klemmer