Johannes-Kepler-Gymnasium | Stuttgart-Bad Cannstatt

Verein der Freunde

Vereinsgeschichte

Der Verein der Freunde des Johannes-Kepler-Gymnasiums: eine Erfolgsgeschichte

Im Januar 1924 gründen Eltern und Freunde der Schule nach den Wirren des Ersten Weltkriegs und kurz nach der größten Geldentwertung im Herbst 1923 den Hilfsverein, den heutigen Verein der Freunde. Damit beginnt eine Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert und deren Ziele sich nicht geändert haben: das Unterstützen und Fördern von Schülerinnen und Schülern, der Zusammenhalt aller Ehemaliger und Freunde und natürlich auch die Unterstützung der Schule bei ihrer Arbeit. Stolz kann der Verein 2024 sein 100 jähriges Bestehen feiern. Für interessierte Leser sei hier ein kleiner Überblick gegeben.

Die ersten 20 Jahre: Eine Blütezeit

Der 1924 gegründete Hilfsverein wollte allen Schülern die Mitfahrt auf Studienfahrten ermöglichen, ein Ziel, zu dem der Verein auch heute noch steht. Gleichzeitig wurden Werkgruppen eingerichtet, in denen Schüler unter professioneller Anleitung Einblicke in handwerkliche Berufe vermittelt bekamen. So wurde den Schülern auf die Initiative des Kunstlehrers Professor Holl Buchbinderei und Schreinerei angeboten.

Jährlich spendeten die Eltern und Alt-Schüler/innen etwa 2.000 bis 3.000 Reichsmark. Damals wurde auch noch ein Mitgliedsbeitrag von jährlich acht Reichsmark erhoben.

In der ersten Phase von 1924 bis 1944, also bis in den Zweiten Weltkrieg hinein, konnte der Verein unter der Leitung von Medizinalrat Dr. Fritz Veil, der 25 Jahre erster Vorsitzender war,  dem Schulleiter Dr. Ostertag, dem 1931 Dr. Karl Fritz folgte, sehr erfolgreich arbeiten. Großen Anteil daran hatten auch der Schriftführer Dr. Köstlin und später über den Zweiten Weltkrieg hinaus Dr. Zwicker. Besonders sei außerdem der vom Abiturjahrgang 1938 verehrte wanderfreudige Dr. Helmut Dölker genannt, der viele außerunterrichtliche Fahrten organisierte. Für die Schüler und Schülerinnen war es Ehrensache, beim Austritt aus der Schule in den Verein einzutreten und ihm treu zu bleiben.

Die Schule richtete sich nach klassischen Prinzipien. Ihre Motti waren: studiis virtute patriae und in der Eingangshalle der Spruch: Jüngling strebe mit römischer Kraft nach griechischer Schönheit und Treue als höchstes Gebot dem eigenen Volke. Beide Sprüche wurden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt.

Die zu beklagenden Verluste des Zweiten Weltkriegs führten zu einem Ende dieser ersten Blütephase. Es war nur einigen Lehrern, vor allem Dr. Zwicker und Dr. Dölker, zu verdanken, dass der Zusammenhalt über den Krieg hinweg gerettet werden konnte.

Die zweiten 34 Jahre: Eine Durststrecke

Dank Herrn Dr. Dölker blieb der Zusammenhalt besonders des Jahrgangs 1938 erhalten. Der Jahrgang 1939 hatte auf Grund der Anstrengung der ehemaligen Schülerin Ingeborg Bregenzer miteinander Kontakt. Einem ersten Treffen der Alt-Schüler/innen 1951 folgte 1962 ein zweites im Cannstatter Kursaal. Der Saal war überfüllt, doch fand das Treffen keine Wiederholungen. Zu sehr war man mit den Nöten des Aufbaus nach der Kriegszeit beschäftigt. Trotz der Mühen der Ehemaligen Otto Winternitz und Fritz-Horst Beck (Voritzender 1970 – 1979) gingen die Einnahmen des Vereins immer weiter zurück. Hinzu kam in den 1960er Jahren das Hinterfragen der Autoritäten, auch denjenigen der Schule. Dies wirkte sich auf den Zusammenhalt der Ehemaligen und die Bindung zum Verein aus. So brach das Spendenaufkommen in den Jahren 1966 bis 1979 auf ca. DM 450,-- jährlich ein, allein einige große Einzelspenden bildeten glücklicherweise die Grundlage für einen Neuanfang.

Neuanfang: 1978 bis 1999

Der erste Vorsitzende Fritz-Horst Beck, der Elternbeiratsvorsitzende Herr Dattler und Hans-Jörg Kimmich leiteten 1978 eine durchgreifende Satzungsänderung und „Neugründung“ des Vereins ein. 1979 wurde Hans-Jörg Kimmich, der die neue Vereinsatzung erarbeitete, zum ersten Vorsitzenden gewählt, ein Amt, das er bis 1999 innehatte. Erich Wieland war für die Kasse verantwortlich und Dr. Gunter Berg übernahm die anstehenden Aufgaben für den Bereich Kultur. Die Arbeit des Vereins befasste sich von Anfang an wieder mit der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern, Gruppen, Anschaffungen für den Lehrbetrieb und die Schule, aber auch die Geselligkeit wurde als Bindeglied zu den Alt-Schülern nicht unberücksichtigt gelassen. Seiner Überzeugung folgend, dass weder Geschichte noch Wirtschaft unser Schicksal sei, sondern die Erziehung und Bildung unserer zukünftigen Generationen, warb Hans-Jörg Kimmich für Stiftungen an der Schule und initiierte viele dieser Stiftungen selbst. Dafür war ihm keine Anstrengung zu viel.

Neu war auch der Keplerabend mit Stiftungspreisverleihung, der sich seit der Verlegung 1997 aus dem Kursaal in die Turnhalle der Schule regen Zuspruchs erfreut. Die Verlegung folgte der Idee und dem Impuls der Lehrerin Christel Röhling für eine Projektarbeit innerhalb des Gemeinschaftskundeunterrichts. Seither bereiten die Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 10 den Keplerabend als Projekt innerhalb des Gemeinschaftskundeunterrichts für das Gebiet Wirtschaft eigenständig vor und führen diesen selbstständig durch.

Auch Werkgruppen wurden in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund für Sozialarbeit vom Verein und Schule eigenständig zur Berufsorientierung erneut eingerichtet, um den Schülerinnen und Schülern eine Woche lang Einblick in verschiedene Berufsfelder geben zu können. Dies erfolgte lange bevor BOGy (Berufsorientierung am Gymnasium) für alle Gymnasien verbindlich eingeführt wurde.

Die Arbeit geht weiter

Nach der prägenden Zeit des Neuaufbaus geht die Arbeit des Vereins weiter. Eines bleibt jedoch gleich: die Unterstützung der Schule und ihrer Schülerinnen und Schüler. Immer wieder kann der Verein dank der großzügigen Spenden der Freunde der Schule Schülerinnen und Schüler fördern und stützen. Diese Spenden halfen auch, als der Zinsertrag der Stiftungen in der Niedrigzinsphase auf Grund der Bankenkrise so zurückging, dass zum Teil in einzelnen Stiftungen kein Stiftungspreis hätte vergeben werden können. Hier konnte der Verein dank der Spenden die Kontinuität wahren und im Namen der Stiftungen Preise vergeben.

Auch neue Stiftungen kamen in den letzten Jahren hinzu, so dass aus den ersten Anfängen bis heute 14 Stiftungen entstanden sind, auf die Schule und Verein zu Recht stolz sein können, zeigt dies doch, welche Wertschätzung die Arbeit von Schule und Verein bei den Ehemaligen und Freunden erfährt.

Die durch die Stiftungen und die zahlreichen Spenden erfahrene Wertschätzung spornt den Vorstand an, den Kontakt zu den Ehemaligen und Freunden der Schule immer wieder durch neue Ideen lebendig zu halten. Sei es durch die Neugestaltung des Keplerbriefs im Jahr 2014, oder durch den Plan, in Zukunft in jedem Jahr das Schulfest zum Ende des Schuljahres als fixe Anlaufstelle für alle Abiturjahrgänge zu etablieren, die in dem betreffenden Jahr ein Zehner-Jubiläum feiern, also z.B. 2024 die Jahrgänge 2014, 2004, …. So wären Treffen möglich, auch wenn über die Jahre durch Ausbildung, Beruf und Familie Adressen verloren gehen, und ein Neuaufbau der Kontaktdaten der Jahrgänge erleichtert.

Festzuhalten gilt für die Zukunft des Vereins: Erst der Zusammenhalt und die Spenden der Ehemaligen und der Freunde ermöglichen die Fortsetzung dieser langen Erfolgsgeschichte. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung beim Weiterschreiben derselben durch Ihre aktive Teilnahme und Ihre Spenden.