Johannes-Kepler-Gymnasium | Stuttgart-Bad Cannstatt
Auf den Spuren der Römer und ihrer Schriftkultur in Osterburken
Am 24. März 2023 fuhren wir, die Lateingruppe der 6ab, auf Exkursion. Wir trafen uns um 7.15 Uhr am Bahnhof Bad Cannstatt, um 7.31 Uhr stiegen wir in den MEX18 nach Osterburken. Auf der Fahrt spielten wir und unterhielten uns. Weil wir dabei eine angemessene Lautstärke hatten, bekamen wir ein Lob des Schaffners. Um 9.23 Uhr mussten wir aussteigen. Dann liefen wir zum Römermuseum.
Dort schauten wir uns als Erstes eine große Karte vom römischen Südwestdeutschland an, anschließend ein Modell des römischen Kastells von Osterburken und der dazugehörigen Zivilsiedlung. In dem Modell war auch der Limes zu sehen. Der Limes war sehr wichtig für die Römer, weil er die Grenze zwischen dem Römischen Reich und Germanien war. Am Limes standen in regelmäßigen Abständen Wachtürme, deren Besatzung z. B. durch Feuersignale anderen Wachtürmen signalisierte, dass sie angegriffen wurde. Dieses Signal konnte auch das Kastell empfangen, das dann Truppen schickte. Kastelle waren Befestigungen der Römer, die zur Sicherung der Grenzen (Limes) dienten. Dann zeigte uns der Museumsführer, Herr Müller, alte Funde aus der Nähe. Wir sahen römische Münzen, Pfeilspitzen und römische Schuhe. Später gingen wir ein Stockwerk höher. Dort sahen wir uns ein Wandbild an, auf dem die olympischen Götter dargestellt sind, danach auch noch Statuen und Reliefs verschiedener Götter, z. B. der sogenannten Wochengötter, die den Wochentagen ihre Namen gaben.
Als wir damit fertig waren, machten wir eine Pause, in der wir Fotos machen, essen und trinken durften. Nach der Pause startete unser Projekt: Wir schrieben in römischer Schreibschrift mit römischer Tinte und stili auf Papyrus. Da die römische Tinte, mit der wir schrieben, eine Weile trocknen musste, besichtigten wir in der Zwischenzeit ein anderes Gebäude, in dem die ausgegrabenen Reste römischer Thermen zu sehen sind. Das passte, da wir im Lateinunterricht gerade genau dieses Thema behandeln. Dort schauten wir uns die verschiedenen Bereiche und die Fußbodenheizung (Hypokaustenheizung) an. Auf der anderen Seite der Thermen standen auch Weihsteine, die den Göttern geweiht waren. Diese wurden, wie uns Herr Müller erklärte, nur durch Zufall gefunden. Bei einer Untersuchung des Bodens wurde einer dieser Steine unabsichtlich durchbohrt. Den durchbohrten Stein sahen wir auch. Danach liefen wir zum Anbau des Kastells (Annexkastell) und besichtigten die Mauerreste. Als wir wieder zurück waren, durften wir uns noch im Souvenirshop umschauen. Viele kauften auch etwas. Dann wurde es Zeit zu gehen. Herr Müller verabschiedete uns noch mit ein paar Tönen auf einem cornu (Horn) und wir gingen zum Zug. Auf der Rückfahrt wurde wieder viel gespielt und gelacht. Es war ein wunderschöner Tag!
Text: Mirjam Frisch (6b), Mariella Ziegler (6b)
Fotos: Emma Kieselmann (6b), Miriam Kaltschmitt, Cordula Müller