Johannes-Kepler-Gymnasium | Stuttgart-Bad Cannstatt

Schulprofil

Personen des JKG

Johannes Kepler

Der Namensgeber Johannes Kepler (1571 – 1630) war Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und evangelischer Theologe in einem. Er entdeckte die Gesetze der Planetenbewegungen, die nach ihm benannten „Kepler´schen Gesetze“. Er entwickelte das von Nikolaus Kopernikus begründete heliozentrische Weltbild weiter. Johannes Kepler ging von dem Gedanken ab, das kopernikanische System sei lediglich ein hypothetisches Modell zur Berechnung der Planetenpositionen. Dass das heliozentrische Weltbild als eine physikalische Tatsache gesehen wurde, stieß nicht nur bei der katholischen Kirche auf erbitterten Widerstand, sondern auch bei seinen protestantischen Vorgesetzten. Dies geschah, weil auf beiden Seiten die Lehren von Aristoteles und Ptolemäus als unantastbar galten. „Die Sterne sind nur Vater deines Schicksals. Die Mutter ist deine eigene Seele.“ „Das Beste findet sich dort, wo sich Fleiß mit Begabung verbindet.“

Johannes Kepler wurde am 27. Dezember 1571 in Weil (heute Weil der Stadt) als Sohn von Katharina und Heinrich Kepler geboren. Er lebte in der Epoche der Renaissance bis zum Anfang des 30-jährigen Krieges. Der große Umbruch auf geistigem Gebiet, der sich damals zeigte, äußerte sich u.a. in den erbitterten Glaubenskämpfen, in der Reformation und geistig im Ringen bedeutender Forscher um eine neue wahre Welterkenntnis. Nikolaus Kopernikus (1473-1543) hatte in seinem astronomischen Werk "Von den Umdrehungen der Hemisphären", das er erst kurz vor seinem Tode veröffentlichte, dargestellt, daß nicht die Erde, sondern die Sonne im Mittelpunkt des Planetensystems stehe, die Erde also nur ein Planet unter Planeten sei.  Herzog Christoph stiftete für begabte Landeskinder ein Stipendium für ein Studium an der Universität Tübingen. 1589 begann Kepler, der ein solches Stipendium erhalten hatte, mit dem Studium der Theologie, Mathematik und der Astronomie. Hierbei hörte er zum ersten Mal von Kopernikus und seiner umwälzenden These. Nach Besuch zweier Klosterschulen kam Kepler ins Tübinger Stift. Weil aber sein kritischer Geist nicht mit allen Dogmen der nachlutherischen Orthodoxie übereinstimmte (u.a. Abendmahl, geozentrisches Weltbild), bekam er keine Anstellung in Württemberg. Er mußte ins Ausland. In Graz arbeitete er von 1594 bis 1600 als Landschaftsmathematiker. Dort fand Kepler auch zu seiner wahren Berufung, der Astronomie. 1597 heiratete er Barbara Müller.

Mit 24 Jahren veröffentlichte Kepler sein erstes Werk "Mysterium cosmographicum" ("Weltgeheimnis"). Er siedelte 1600 mit seiner Frau nach Prag über, um Mitarbeiter von Tycho Brahe zu werden. Nach dessen Tod im folgenden Jahr wurde Kepler sein Nachfolger als Astronom Rudolfs II. bzw. als kaiserlicher Mathematiker und führte die von Brahe hinterlassenen astronomischen Arbeiten fort. 1605 kam er zu der Erkenntnis, daß die Marsbahn kein Kreis, sondern eine Ellipse ist. Diese Erkenntnis ist die Basis der Keplerschen Gesetze. Die ersten zwei erschienen 1609 in der "Astronomia nova" ("Neue Astronomie"). Sein drittes Gesetz stellte Kepler 1619 in den "Harmonices mundi" ("Weltharmonik") auf. Außer auf dem Gebiet der Astronomie leistete Kepler auch Bedeutendes im Bereich der Optik. 1611 erschien sein Buch "Dioptrice" (" Dioptrik"), worin er die Theorie der Linsen und des Fernrohrs (mit zwei Konvexlinsen) weiterentwickelte. Nachdem 1611 seine Frau und später sein Gönner Rudolf II. gestorben waren, wurde er Landschaftsmathematiker in Linz. Dort heiratete er Susanne Reutinger. Er publizierte einen "Abriß der kopernikanischen Astronomie" (7 Bände, 1618-22) und veröffentlichte 1627 die " Rudolphinischen Tafeln". Sie enthalten die bis dahin genauesten Tabellen der Planetenbewegungen und damit der jeweiligen Planetenpositionen. Ab 1628 stand Kepler in Wallensteins Diensten in Ulm und Sagan. Er verlangte von ihm vor allen Dingen genaue Horoskope. Zur damaligen Zeit war die Astronomie noch stark mit der Astrologie verbunden. Sie löste sich erst später aus ihrem Schattendasein. Eine Anekdote besagt, daß Kepler tatsächlich Wallensteins Sterbedatum vorausgesagt hat. Er war allgemein für seine präzisen Horoskope bekannt, obwohl man dem heute skeptisch gegenü ber stehen kann. Sicherlich war die Astrologie für Kepler nur ein Mittel zum Zweck, um an Geld für seine astronomischen Forschungen zu kommen. 1630 begab sich Kepler auf die Reise nach Linz. Er erkrankte in Regensburg und starb am 15. November, schon bald nach seiner Ankunft. 
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Hermann Hesse

“Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt.”

Hermann Hesse (1877 – 1962) ist weltweit der meistgelesene deutschsprachige Schriftsteller. Die Gesamtauflage seiner in etwa 60 Sprachen übersetzten Werke beträgt über 100 Millionen Exemplare. Seine Bücher sind „Seelenbiografien“ – Selbstbefragungen und Selbstvergewisserungen. Seine Themen sind die der menschlichen Existenz. Dies erklärt die faszinierende Wirkung seiner Bücher auf die Leser, die sich mit ihren eigenen Fragen in ihnen wiederfinden.

Von 1892 bis 1893 besuchte er das Johannes-Kepler-Gymnasium in Bad Cannstatt. Im Jahr 1946 wurde er mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet. 

„Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind.“

Gerhard Ertl

Gerhard Ertl wurde 1936 in Bad Cannstatt geboren und 2007 mit dem Chemie-Nobelpreis für die Erforschung chemischer Prozesse auf Festkörperoberflächen ausgezeichnet. Die Forschungen und Erkenntnisse in seinem Gebiet sind besonders für die chemische Industrie bedeutsam: von Halbleitern, Katalysatoren oder Rostschutz, über Brennstoffzellen und künstlichen Dünger, bis hin zu Erkenntnissen über die Zerstörung der Ozonschicht. Gerhard Ertl besuchte bis zum Abitur das Johannes-Kepler-Gymnasium und ist heute ein Förderer der Schule.

Nobelpreisträger Gerhard Ertl fördert Naturwissenschaften

Wie schön es sein kann, wenn die Verbindung zur Schule nach dem Abitur nicht abreißt, haben wir über den Kontakt zu einem „unserer“ Nobelpreisträger Prof. Ertl erfahren.

„Der Wunsch, zu erfahren, ‚was die Welt im Innersten zusammenhält‘, kommt für einen jungen Menschen in der Regel bereits in frühen Jahren auf. Bei der Suche nach Antworten auf diese Frage spielt die Schule eine entscheidende Rolle. Es freut mich daher sehr, dass 'meine' Schule herausragende Leistungen auf diesem Gebiet auszeichnen möchte. Ich gratuliere den zukünftigen Preisträgern bereits jetzt sehr herzlich." Gerhard Ertl

Wir freuen uns sehr, dass Herr Prof. Ertl noch gerne an seine ehemalige Schule zurückdenkt und bedanken uns sehr für die Bereitschaft, die Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften zu begeistern.